Glück Auf!

Nach der Geschichte mit dem Jagdgeld lebt Onkel Herman mittlerweile in Dortmund. Im Pott hat er sich als Bergmann, möglicherweise auf der Zeche Fürst Hardenberg, jedenfalls in einem Steinkohlebergwerk anwerben lassen.

Sechs Tage lang wird äußerst hart unter Tage malocht; erst ab 28 Grad Celsius wird Warme Arbeit ausgerufen, wodurch sich die Arbeitszeit um eine Stunde verkürzt. Am Samstag allerdings ist die Löhnung. Die Kumpel zünden sich ein gaahlen Gelecht (gelbes Geleucht, Zigarette) an und spülen den Kohlenstaub in einer Gastwirtschaft herunter. Es soll gesungen worden sein.

Mitternacht geht vorüber. „Polizeistunde! Höfer, mitkommen.“ Kaum haben die Schutzmänner mit Onkel Herman im Schlepptau die Kneipe verlassen, legen sie ihm auch noch Handschellen an. Onkel Herman denkt an Recht und Freiheit. Er fragt sich: „Wieso habe ich Handschellen an? Ich bin doch kein Verbrecher.“ Er fordert die Polizisten auf: „Nehmen sie mir die Handschellen ab. Ich komme freiwillig mit auf die Wache.“ Die Polizisten sind hartleibig: „Denken gar nicht daran!“

Ob dieser Ungerechtigkeit spannt sich jeder Muskel in Onkel Hermans auf den Feldern Stemwedes und unter Tage gestähltem Körper an. Ein Knarzen, ein Scheppern: Die Handschellen sind zerstört! In seinem gerechten Zorn schnappt er sich den ersten Polizisten, dessen er habhaft werden kann, und schmeißt ihn in ein Schaufenster. Der zweite nimmt die Beine in die Hand. Onkel Herman aber geht befriedigt an Recht und Freiheit wie angekündigt freiwillig auf die Wache.